Author Topic: Ein sauberer Mord  (Read 2924 times)

Offline Blue

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Ein sauberer Mord
« on: March 23, 2023, 01:08:15 PM »
Kein Sex, kein Rape, einfach was zum Schmunzeln. Bin gerade dabei, eine alte Festplatte wiederherzustellen, vielleicht finde ich auch noch die eine oder andere härtere Story von mir.

Ein sauberer Mord

Wochenlang hatte ich darüber nachgedacht, wie ich meinen Nebenbuhler am besten aus dem Weg räumen könnte. Den Mann, der mir meine neue Bekanntschaft streitig machte. Der es schaffte, dass ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur mir allein gehörte.

Ich hatte es daran gemerkt, dass ihre Nachrichten weniger wurden. Dass ihre Texte in den Forenbeiträgen, die vorher ganz deutlich auf mich gemünzt waren, einen anderen Einschlag bekamen.

Da musste ein neuer Mann in ihr Leben getreten sein. Aber wer?

Sorgfältig verfolgte ich alle Themen, in denen sie postete. Ja, vieles deutete darauf hin, dass da noch jemand mit im Spiel war, dass es keine exklusive Beziehung mehr war, die wir hier führten.

Nun ja, Beziehung ist vielleicht zu viel gesagt, da wir uns nur bislang aus dem Forum und aus zahlreichen persönlichen Nachrichten kannten. Aber dass wir uns persönlich treffen wollten, war schon ausgemacht und nur eine Frage der Zeit. Und dann wollten wir all das ausprobieren, was bislang nur im Kopfkino geschehen war. Was uns gegenseitig angeheizt hatte. Gedanken über BDSM gehörten da ebenso dazu wie einfaches Kuscheln und gemeinsames Aufwachen am Sonntagmorgen.

Bis plötzlich offensichtlich ein Nebenbuhler auftauchte, ihre Gedanken, die bislang exklusiv mir galten, eine völlig neue Richtung nahmen.

Ich verfolgte sie weiter, stalkte sie. Ja, ich gebe zu, ich war eifersüchtig, obwohl ich wusste, dass ich keine Exklusivrechte an ihr hatte. Aber ich wollte unbedingt wissen, wer ER war, der da auch in ihr Leben getreten war.

Und eines Tages hatte ich ihn. Es waren nur zwei kurze Sätze in einem Forenbeitrag, eine recht eindeutige Antwort auf eine verspielte Frage von ihr an die Allgemeinheit.

Von da an war es einfach. Ich bin in solchen Dingen sehr einfallsreich und es dauerte nicht lange, bis ich seinen realen Namen kannte. Seine Adresse heraus fand. Was und wo er arbeitete.

Detektivisch versuchte ich alles über ihn heraus zu finden. Seine Lebensweise, seine Hobbies. Und überlegte, wie ich ihn am saubersten beseitigen könnte. So, dass keine Spuren blieben.

Eines Tages, als ich auf dem Weg zur Arbeit war, kam mir der Zufall zu Hilfe. Ein Fahrzeug fuhr an mir vorbei, zeigte mir den richtigen Weg.

Von da an war es nur ein kurzer Schritt bis zur Ausführung. Ich brauchte ein bestimmtes Fahrzeug. Recherchierte im Internet, wo ich das herbekommen könnte. Ich fand die Lösung.

Dann war der Tag gekommen. Ich wusste von meinen Beobachtungen, dass er samstags immer am frühen Morgen eine bestimmte Runde joggen würde. Also knackte ich in der Nacht das Fahrzeug, das ich für meine Absichten brauchte. Ich fuhr damit zu dem einsamen Rad- und Fußgängerweg am Rhein, an dem er morgens um 7 Uhr vorbeikommen würde.

Ich wartete. Die Minuten wurden zu Stunden.

Ich schaute auf die Uhr. Normalerweise müsste er schon hier sein. Aber noch immer war nichts zu sehen.

Ich wollte meinen Plan schon aufgeben, da sah ich in der Ferne einen einsamen Jogger auf mich zukommen. War er das?

Ich griff zu dem Fernglas, das ich neben mir auf dem Sitz liegen hatte. Schaute hindurch, richtete den Focus des Glases auf den Läufer, der sich mir langsam näherte.

Ja, er war es!

Sollte ich es wirklich tun? Ein Mord ist schließlich keine Kleinigkeit! Aber dieser Kerl hatte es gewagt, sich in UNSERE Beziehung einzumischen. Er hatte es geschafft, dass IHRE Aufmerksamkeit nicht nur mehr mir allein gehörte.

Noch ein kurzes Zögern. Ich schaute mich um. Weiterhin war niemand weit und breit zu sehen.

Entschlossen drehte ich den Zündschüssel um, startete den Motor, der tief brummend seinen Dienst aufnahm. Ich drehte an einigen Schaltern und dann fuhr ich los, ihm entgegen.

Ein einsamer Läufer, ein einsames Fahrzeug, das ihm entgegenkam.

Mir kam zugute, dass ich die tiefstehende Morgensonne im Rücken hatte. So konnte ich ihn genau beobachten, während er ständig blinzeln musste, um zu sehen, was ihm da entgegenkam.

Jetzt konnte ich sein Gesicht erkennen, das Gesicht des Konkurrenten. Schweiß lief ihm über sein Gesicht, ich konnte erkennen, dass er schwer atmete. Schließlich war er schon etliche Kilometer gelaufen. Dass er gleich seinen letzten Schritt tun würde, ahnte er nicht.

Nur noch wenige Meter. Der Weg war breit genug für uns beide. Rechtzeitig wich er auf die rechte Seite aus, damit ich an ihm vorbeifahren konnte.

Ein letztes Zögern. Der endgültige, unwiderrufliche Entschluss, es zu tun.

Wenige Schritte, bevor er mich erreichte, riss ich das Lenkrad nach links. Er hatte keine Chance. Die schwere Kehrmaschine überfuhr ihn, machte ihn platt.

Ein wahrlich sauberer Mord!

Offline Jonas,dk
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Re: Ein sauberer Mord
« Reply #1 on: March 23, 2023, 04:22:57 PM »
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Und morgen dann noch eine Gute Nachtgeschichte von Hanny und Nanny  ::)
Schlaft alle gut und träumt von mir