Teil 2:
„Du siehst furchtbar aus“, sagte Professor Hottenwaldt.
Enya saß mit angewinkelten Beinen auf seiner Couch und starrte ins Leere. Ihr Verstand hatte sich mal wieder auf Reisen begeben, allerdings an keine schönen Orte. Die Gedanken rasten voll hektischer Panik durch Raum und Zeit der vergangenen Tage, Monate und Jahre. Und immer wieder flackerte der gestrige Tag in ihrer Erinnerung auf, als dieser alte Mann, ihr Therapeut, sie auf dieser Couch anal vergewaltigt hatte. Ein Schauer ergriff ihren jungen Körper, als sie daran dachte, wie brutal er in sie eingedrungen war.
„Es...es geht mir auch nicht gut“, antwortete Enya leise. „Die Schlaftabletten, die sie mir verschrieben hatten, sind alle. Ich war die ganze letzte Nacht wach und habe geweint.“
„Und das Anti-Depressivum?“, fragte der Professor. „Nimmst du das regelmäßig ein?“
„Ja, Herr Professor“, sagte Enya und nickte langsam. „Die höchste Dosis, wie sie gesagt haben. Und das Beruhigungsmittel auch.“
Enya merkte, wie ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief, obwohl sie stark schwitzte.
„Das ist gut, Enya“, brummte er mit beruhigend tiefer Stimme.
Er saß ihr gegenüber in seinem Sessel und sah aus wie ein generöser älterer Herr, der sie jetzt freundlich anlächelte. Er sah nicht aus wie das keuchende alte Schwein, das sie gestern auf dieser Couch missbraucht hatte. Und doch war es passiert. Oder vielleicht doch nicht? Hatte sie sich das womöglich doch nur alles eingebildet? Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ein renommierter Psychiater ein traumatisiertes Missbrauchsopfer während einer Therapiestunde vergewaltigt? Je mehr sie jetzt darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie.
„Warum haben Sie das gestern gemacht?“, fragte Enya, und man konnte die Zweifel in ihrer Stimme deutlich hören. „Sie haben doch etwas gemacht..?“
„Es ist nicht Sinn und Zweck, dass wir in deiner Therapiestunde über mich reden“, antwortete der Professor freundlich. „Erzähl' mir lieber, wie es dir nach der gestrigen Stunde gegangen ist.“
Enya kniff ihre Augen etwas zusammen und versuchte sich an den Abend zu erinnern. Es fiel ihr sehr schwer, denn sie war in den ganzen letzten Jahren eine wahre Meisterin im Verdrängen von Ereignissen geworden. Und das Anti-Depressivum war ihr dabei ebenfalls eine große Hilfe.
„Ich weiß nicht mehr genau“, begann Enya leise. „Ich wollte nach Hause, aber konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie ich zur U-Bahn komme. Ich bin dann ziellos herumgelaufen, jeder Schritt fühlte sich an, als würde ich auf Watte gehen. Dann kam ich irgendwann an den Stadtpark, und da wurde mir klar, dass ich fast zu Hause bin.“
„Aber da wolltest du noch nicht hin, richtig?“, unterbrach der Professor das verunsicherte Mädchen. „Dein Selbsthass schrie nach Erniedrigung. Du wusstest, dass du noch nicht genug gelitten hattest.“
„Als ich durch den Park ging, kam ich an einem Mülleimer vorbei“, erzählte Enya mit tonloser Stimme. „Ich fischte daraus eine Bananenschale und ein paar zerknüllte Taschentücher. Ich stopfte alles in meinen Mund und habe es gegessen. Noch während ich kaute, fiel mein Blick neben den Mülleimer auf einen Hundehaufen. Eine große, unförmig breiige Masse, die noch ganz leicht am Dampfen war.“
Enya's Augen hatten sich wieder mit Tränen gefüllt.
„Und du kleine Schlampe hast dich dann neben den Mülleimer gekniet und die Hundescheiße gefressen?“, hakte ihr Therapeut nach.
Enya nickte und begann zu weinen.
„Ich musste es tun“, antwortete sie schluchzend. „Da ist dieser innere Zwang und dieser brennende Hass auf meine reine Existenz. Und plötzlich standen sie neben mir.“
Schlagartig wurde sie ruhig. Das Zittern hatte gestoppt, und es flossen auch keine Tränen mehr.
„Einer trat mir mit seinem Stiefel von der Seite in den Bauch“, erzählte Enya weiter. „So hart, dass ich alles wieder erbrechen musste. Und obwohl ich von Schmerz und Ekel geschüttelt wurde, verspürte ich sofort den Drang, das Rausgekotzte wieder zu essen.“
„Wer hat dich getreten, Enya?“, fragte Professor Hottenwaldt.
„Einer der beiden Obdachlosen“, gab sie zur Antwort. „Sie standen da und sahen auf mich herab mit angewiderten Blicken. Zwei ältere Männer mit verfilzten Haaren, abgewetzter Kleidung, die nach altem Schweiß und noch älterer Pisse stanken sahen mich an, als wenn sie noch nie etwas ekelhafteres gesehen hätten. Aber ihre Blicke...“
„Das war nicht nur Ekel in ihren Blicken, hab' ich recht?“, unterbrach sie ihr Therapeut. „Sie wussten was du bist, Enya. Stimmt's? Los, sag' es.“
„Sie haben mich gepackt und zu einer der Parkbänke geschleift“, erzählte sie weiter. „Einer drückte mich mit dem Oberkörper über die Rückenlehne, und der andere zerrte mir Hose uns Slip runter. Ich habe geweint und sie angefleht damit aufzuhören, als der andere meine Pobacken auseinander zog… und er...“
„Er hat deinen Arsch gesehen“, unterbrach er sie erneut. „Er sah mein Sperma, das aus deinem Arsch lief.“
„Ja, das hat er“, antwortete Enya monoton. „Sie haben mich ausgelacht, und der eine hat mir dann ins Gesicht geschlagen, während der andere mir sein Ding hinten reinrammte. Die Schmerzen waren riesig, aber ich konnte nicht schreien.“
„Denn du hattest die Schmerzen verdient“, sagte ihr Therapeut bestimmend. „Du wusstest das, und die beiden Obdachlosen wussten das auch. Ich gehe davon aus, dass sich beide in deinem Arsch befriedigt haben?“
„Ja, das haben sie“, sagte Enya, und eine einzelne Träne rann über ihr Gesicht. „Sie haben meinen Arsch vergewaltigt und in mir abgespritzt. Ich musste danach noch ihre stinkenden, verschmierten Schwänze sauberlutschen, bevor sie gegangen sind.“
„Weil sie wussten, was du bist, Enya“, sagte der Professor erneut. „Stimmt's, meine Kleine? Los, sag' es endlich.“
Er rutschte auf seinem Sessel etwas hin und her, denn sein Schwanz war so steif, dass er befürchtete damit seine Hose zu sprengen, wenn er seine Position nicht verlagerte.
„Ja, sie wussten es!“, brach es aus Enya heraus. „Sie wussten, dass ich nur Dreck bin! Abschaum! Kein Mensch und erst recht keine Frau! Nur ein wertloses Fickvieh, das man nur hassen und benutzen kann! Und sie haben mich ihren Hass spüren lassen, als sie mein Arschloch benutzt haben!“
Das Mädchen brach jetzt wieder in Tränen aus und kauerte sich mit angezogenen Beinen auf der Couch zusammen.
„Und nach allem, was dir gestern passiert ist, kommst du so in deine Therapiestunde?“, sagte Professor Hottenwaldt. „Ein bauchfreies Top ohne einen BH darunter? Ein Röckchen, das sich schon die ganze Zeit während deiner Erzählung hochgeschoben hat und mir zeigt, dass du auch keinen Slip trägst?“
Enya versuchte mit hochrotem Kopf ihre Blöße mittels ihres Rocks zu bedecken, während sie sich ihre Tränen weg wischte.
„Nein, es ist nicht so, wie Sie denken“, schluchzte Enya.
„Hmm, was denke ich denn, kleine Enya?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme.
Fortsetzung folgt..?
Keine Ahnung - kommt auf die Resonanz an.